Sammlung Brill

Diainstallation 2008

Sammlung Brill ist eine Diainstallation, welche für die Ausstellung „ Recollecting. Raub und Restitution “ im Mak zu Restitutions prozessen produziert wurde. Brill, Inhaber einer Treibriemenfabrik in Wien, wurde kurz nach dem „Anschluss“ von der Gestapo verhaftet und unter Androhung der Überstellung ins KZ Dachau aufgefordert, seine Vermögenswerte und seine Fabrik den Behörden überlassen. Es gelang ihm, sich und seine Familie ’38 in Großbritannien in Sicherheit zu bringen. Brill war Kunstsammler und Teilhaber der Galerie Würthle. Seine Urenkelin erzählt im Video von dem langwierigen Prozess der Restituierung, während dem ihre Großmutter starb, bis 2001 acht Kunstwerke aus der Albertina zurückgegeben wurden. Ich nahm diese Geschichte zum Anlass in „Sammlung Brill – Fragen zu 28033 und 28034“ :projizierte ich die Katalognummer in Form von Dias an die Wand, wobei sich die Provenienz zweier Werke aus den Unterlagen der Albertina nicht eindeutig ergibt. Von ihnen zeigte ich die Abbildungen – ein Aquarell von Herbert Boeckl und eine Zeichnung von Stefan Pichler, die wahrscheinlich zur Sammlung Brill gehörten. Es lässt damit Raum für die Frage offen, wie diese Werke den Besitzer gewechselt haben könnten, etwa als „Gratisdraufgabe“ bzw. als „Geschenke“ an die Gestapo. 28033 und 28034 Nach der im Jahr 2001 erfolgten Restitution und deren Übergabe von 8 Werken aus der Albertina an die Erben der Sammlung Livia und Otto Brill , hat sich eine Unklarheit ergeben,die seitdem eine biieb. Zwischen den 8 restitutierten Werke mit den Inventarnummern 28028 -28032 und 28035 – 28039, ergibt sich eine Lücke von zwei Nummern. 28033 ist ein Skizzenbuch von Herbert Boeckl und und 28034 ist eine Zeichnung von Stephan Pichler . Diese beiden Werke tragen keine Sammlungsstempel, und daher konnte deren Provenienz bis heute mangels Unterschriftlicher Unterlagen (Kaufverträge,rechnungen der Albertina oder sonstige Beweise ) nicht eindeutig belegt werden. Und doch ist durch die durchgehenden Inventar nummern,der Zeitraum des Erwerbs, die besondere Verbindung Familie Brill-Böckl, als auch die besondere Präsenz von Böckls Werk in der Sammlung Brill ,sowie die unsystematische Stempelung der Sammlung Brill nicht aus zuschliessen. Eine Frage ist wegen des schnellen Verkaufs ob es “Gratiszulage“ bzw. „Geschenke“ in einer freiwilligen oder unfreiwilligen Form waren. Ich möchte diese Frage sichtbar machen, indem zum einen der Ablauf der durchlaufenden Inventarnummern im Dia ablauf sichtbar wird und zum anderen möchte ich die beiden Arbeiten die nicht an die Erben zurück gingen, zeigen um deren Fragestellung als Frage im Raum zu verhandeln.