Playcastle

Dia/Videoinstallation 2005

Schnitt, Montage: Juma Hauser

Das „Play Castle“ ist wie ein amerikanisches Disney-Schloss, ein Pappkarton-Schloss. Der Berg, auf dem es steht, war einmal ein Schlossberg, in Seefeld in Tirol. Seit es erbaut wurde, gibt es sogar eine eigene Bahnstation. Die schon wieder geschlossen ist. Derzeit funktioniert das Schloss in einer Minimalvariante, da gibt es bloß ein paar schlecht aufgeblasene Lufthüpfburgen und ein Café. Der Eintritt ist im Sommer 4 Euro + 1 Kaffee gratis, im Winter ist der Eintritt inzwischen gratis. In dem Video Playcastle sieht man verlassene Räumlichkeiten, die ein mittelalterliches Schloss imitieren sollen. Der moderne Anbau sowie die unterirdischen Hallen wurden für wetterunabhängige, erlebnisreiche Aktivitäten zur Inszenierung aller möglichen Markenwaren gebaut. Ein gefundenes 3D-Video, welches vor Fertigstellung des Play Castle als Wunschmaschine für Werbezwecke diente, wird der leeren Bühne gegenübergestellt. Diese Kombination des Scheiterns und der Utopie finden sich in der Montage des Videos wieder und erinnert an ein nicht vollkommen einsatzfähiges Computerspiel. Man weiß nicht mehr, wann was passiert, verliert den zeitlichen und räumlichen Bezug. Die Wunschvorstellung und das, was das Play Castle heute tatsächlich darstellt, klaffen völlig auseinander. Heute steht es immer noch da, leer und unverbraucht.