Collagen

Diese Serie arbeitet mit Fotografien historisch wichtiger Performances. Allerdings wählt Dertnig nicht die PerformerInnen, sondern das Publikum als Motiv und setzt diese fragmentierten Gruppen von Menschen in einen neuen, großteils abstrakten Kontext. So sind die Collagen einerseits Dokumente eines Publikums und einer Performance-Geschichte, und bilden andererseits einen eigenen Raum, in dem Handlungen vollzogen und Verhältnisse neu definiert werden. Die doppelt und dreifach verwendeten Bildausschnitte erzeugen dabei einen filmischen Effekt. Dertnig holt das für die Performance-Kunst so wichtige Medium Video mit ins eigentlich unbewegte Bild. Es wird deutlich, dass eine Reflexion von Performance, Performance Geschichte und feministischen Praktiken nur durch die gleichzeitige Befragung der Orte, Hilfsmittel und Medien der Performance-Kunst vollständig werden und neues Potenzial entwickeln kann.

(aus dem Pressetext zu Carola Dertnigs Ausstellung in der Galerie Andreas Huber 2012)